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Nachhaltige Gartengestaltung

10 Tipps zum Start

Trockenperioden, Starkregen, Gutes tun für heimische Vögel und Insekten – rund um die Gestaltung nachhaltiger Grünanlagen fallen derzeit viele Schlagworte. Wir haben Ihnen zehn Tipps zum Thema zusammengestellt, die Sie in Ihrem heimischen Ziergrün umsetzen können und die auch uns bei der Neuanlage und Pflege von Gärten helfen.

Heimischen Gewächsen den Vorzug geben

Pflanzen aus hiesigen Breitengraden bereichern nicht nur die Vielfalt Ihres Gartens. Sie sind Lebensraum und wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Vögel, Insekten und Schmetterlinge. Mit exotischen Gewächsen kommen diese nicht immer zurecht. Die beliebte Thuja etwa – sie stammt ursprünglich aus Nordamerika – ist für Insekten kein Gewinn. In ihren kleinen Blüten bildet sich kein Nektar. Außerdem ist sie giftig. Nur wenige Nahrungsspezialisten können die Blüten, Blätter, Samen oder Früchte der Thuja für sich nutzen. Auch Vögel finden in ihrem oft sehr dichten Astwerk keine Nistplätze. Gute Alternativen sind Liguster oder auch eine Blütenhecke.

Klimaresiliente Arten berücksichtigen

Wählen Sie Blumen, Stauden, Sträucher und auch Bäume, die mit starker Sonneneinstrahlung, Hitze oder längeren Trockenperioden besser zurechtkommen – die also klimaresilienter sind als andere. Dazu gehören zum Beispiel Kugeldistel, Storchenschnabel und Lavendel, aber auch Hainbuche, Amber- oder Ginko-Baum. Steingewächse können Wasser speichern und überstehen so auch längere regenarme Phasen problemlos.

Rückzugsorte für Tiere und Insekten schaffen

Ob Vogeltränke, Insektenhotel und Nistkästen auch für Fledermäuse oder ein großer, trockener Laubhaufen in einer ruhigen, windstillen Gartenecke für den Igel: Es gibt viele Möglichkeiten, mit denen Sie Bienen, Insekten und Gartentieren ein willkommenes Zuhause schaffen. Immer beliebter wird es auch, einen Teil der Stämme gefällter oder abgestorbener Bäume als so genannte „Habitatbäume“ stehen zu lassen.

Regenwasser sammeln

Verzichten Sie nach Möglichkeit darauf, Trinkwasser zum Pflanzengießen zu nutzen. Viel für den Ressourcenschutz können Sie tun, wenn Sie auf Wasser aus der guten alten Regentonne, aus einem eigenen Gartenbrunnen oder sogar aus einer Brauchwasser-Zisterne setzen.

Rasen nicht zu kurz schneiden

Für Rasenflächen in Ihrem Garten gilt: lieber häufiger statt kürzer mähen. Zu kurz gemähter Rasen trocknet schneller aus. Expert:innen empfehlen eine Länge von 4 bis 5 Zentimetern. Kurzen Rasenschnitt sollten Sie übrigens nicht einfach entsorgen, sondern besser liegenlassen. So dient er als wertvoller zusätzlicher Dünger. Längerer Rasenschnitt bereichert gut durchgetrocknet Ihren Kompost.

Gartengeräte teilen

Auch hier ist weniger mehr. Setzen Sie auf hochwertige Geräte, die ohne Plastik auskommen, und schaffen Sie sich größere Helfer wie zum Beispiel einen Häcksler, die Heckenschere oder auch große Astscheren mit ihren Nachbar:innen gemeinsam an.

Ohne Chemie gegen Unkraut und Schädlinge

Eine dicke Schicht Mulch ausbringen, jäten, Fugen auskratzen oder mit Thermogeräten arbeiten, die Unerwünschtes versengen – es gibt viele Möglichkeiten, Unkraut auch ohne den Einsatz von Chemie zu Leibe zu rücken. Sind Ihre grünen Lieblinge von Schädlingsbefall betroffen, gibt es ebenfalls häufig umweltfreundliche Lösungen. So können Sie gegen Blattläuse zum Beispiel Florfliegen oder Marienkäfer in Ihren Garten locken. Florfliegen lieben Katzenminze – und ihre Larven ernähren sich von Blattläusen. Bieten Sie ihnen jetzt noch einen Florfliegenkasten zur Überwinterung, bleiben die fleißigen Helfer auch gern bis ins nächste Frühjahr, um ihre Arbeit fortzusetzen.

Auf Plastik verzichten

Das lässt sich im Garten ebenfalls gut umsetzen. Klar, Gartenmöbel oder Pflanzkübel und Hochbeet-Bausätze gibt es aus dem Naturmaterial Holz. Aber auch für Gießkannen oder Eimer aus Plastik gibt es Alternativen. Und wer Pflanzen vorziehen möchte, kann dazu unter anderem Eierpappen, Toilettenpapierrollen oder gefaltete Varianten aus Zeitungspapier nutzen und so auf das bekannte Plastiktöpfchen verzichten.

Eigenen Kompost anlegen

Das macht Sinn! Denn so entsteht bester Dünger mit wertvollen Nährstoffen und Spurenelementen für Ihre Pflanzen kostenfrei im eigenen Garten. Ein weiterer Vorteil: Hier können Sie Obst- und Gemüseabfälle umweltfreundlich entsorgen.

Saatguttauschbörsen nutzen

Wer ohne viel Geld für mehr Vielfalt im eigenen Garten sorgen möchte oder auf der Suche nach Wissen und hilfreichen Tipps ist, wird auf Saatguttauschbörsen sicher fündig. Darüber hinaus treffen Freund:innen von Nutzgärten hier auf Gleichgesinnte, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alte Sorten zu erhalten und so zur biologischen Vielfalt beizutragen.

Weitere Tipps

Der BUND Bremen bietet zahlreiche Informationen zum praktischen Download oder weiterführende Links, zum Beispiel zu:

… und vieles mehr!